Tagungsbeiträge Teil 4


Keilmann, Drechsler, Karneth, Müller

Hier finden Sie Informationen zum vierten Teil der Tagungsbeiträge.

Informationen zum ersten Teil der Tagungsbeiträge (Gallé, Bönnen, Hellmann, Dobras) finden Sie hier.

Informationen zum zweiten Teil der Tagungsbeiträge (Bick, Amann, Hennen/Kreher/Kunzer/Ehlert/Bertram/Kaiser, Schlotter/Mahlerwein) finden Sie hier.

Informationen zum Abendvortrag im Rahmen der Tagung (Becker) finden Sie hier.

Informationen zum dritten Teil der Tagungsbeiträge (Lukas, Kaiser, Linsenmann, Knauf) finden Sie hier.

 

Dr. Burkard Keilmann: „Die gefallenen Kameraden, unser leuchtendes Vorbild“. Erinnerung an die Vergangenheit – ein Weg in die Zukunft?

Die neue Landesregierung plante 1919 eine Abwendung von der Kriegsverherrlichung der Vorkriegszeit. Statt nationaler Siegesfeiern sollte nun am 5. November 1919 in den hessischen Schulen erstmals eine Gedenkfeier „zum ehrenden Gedächtnis der im Kriege Gefallenen“ stattfinden.

Aber wie setzten die Schulleitungen das neue auf eine künftige Friedensordnung ausgerichtete Konzept der Landesregierung um? Welche Entwicklung nahmen die Feiern bis zum Jahr 1933? Der Beitrag untersucht diese Fragen am Beispiel einiger höherer Schulen Rheinhessens.

 

Henrik Drechsler M. A.: „Und wenn nicht jetzt, wann denn?" – Das erste Jahr der NS-Diktatur aus der Perspektive jüdischer Zeitungen in Rheinhessen.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten Anfang 1933 bedeutete direkt umfassende Veränderungen für viele Menschen. Wie reagierten die rheinhessischen Jüdinnen*Juden auf diese Veränderungen und wie gestaltete sich ihre Perspektive auf die Geschehnisse? Ein Blick auf die jüdischen Zeitungen als ein wichtiges Medium der damaligen Zeit soll Aufschluss über die unterschiedlichen Reaktionen und Analysen rheinhessischer Jüdinnen*Juden geben.

 

Dr. Rainer Karneth: „Sich auf deutsche Art zu freuen …“ – Deutsche Abende im Rheinhessen der Weimarer Zeit

Ein neues Veranstaltungsformat findet sich in den ausgehenden 1920er Jahren vermehrt auch in Rheinhessen. Im Frühjahr 1928 waren es die Nationalsozialisten in Westhofen, die, so heißt es in einem Erlebnisbericht, den Mut fassten, „einen deutschen Abend aufzuziehen. Es war dies der erste in der weiten Umgebung“. Aber auch andere rechte Organisationen wie der Stahlhelm, der „Bund der Frontsoldaten“, veranstalteten „Deutsche Abende“. Sie verbanden auf diese Weise geschickt politisch-weltanschauliche, in diesem Fall völkisch-nationale Agitation und Propaganda mit brauchtümlichen Versatzstücken, Ritualen und Symbolen sowie nicht zuletzt Theater- und Musikdarbietungen zu populärkulturellen Events avant la lettre.

Im Fokus der Betrachtung stehen Fragen wie die nach der Rolle solcherart kultureller Events bei der organisatorischen Formierung rechter Gruppierungen. Inwieweit dienten sie der völkisch-nationalen Identitätsbildung und der politischen Mobilisierung des rechten Milieus? Nicht zuletzt soll es aber darum gehen, aufzuzeigen, mit welchen Inhalten und Ausdrucksformen die „deutsche Art zu freuen“ verknüpft wurde.

 

Christian Müller M. A.: Erntedank unter dem Hakenkreuz – Das Erntedankfest in Heidesheim (1933-1938)

Noch heute ist das Erntedankfest in Heidesheim der Höhepunkt des örtlichen Festjahres - und zugleich eine der größten Erntedankfeierlichkeiten in der näheren und weiteren Umgebung. Seit dem ersten Erntedankfestzug unter nationalsozialistischer Organisation im Jahr 1933 hat das Fest eine bewegte wie wechselvolle Geschichte hinter sich. Dieser Beitrag fokussiert sich auf die Anfänge des Erntedankfestes in der NS-Zeit, als es sich zum zentralen Dorffest in Heidesheim entwickelte, zu einem Feiertag für die „Volksgemeinschaft“ vor Ort. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie die Feierlichkeiten zum Mittel nationalsozialistischer Propaganda und Machtfestigung im rheinhessischen Heidesheim eingesetzt wurden.

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weiterlesen >> Tagung "Wer das Kino hat, wird die Welt aushebeln"

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