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Die Weimarer Republik galt lange als eine ‚Zwischenkriegszeit‘ und Epoche ohne eigenes Profil. Auch wurde und wird sie noch immer als ein abschreckendes Beispiel zitiert, das die fatalen Auswirkungen von sozialer Deklassierung und Massenarbeitslosigkeit, parteipolitischen Streitigkeiten und nationalistischen Tendenzen zeige. Doch die Bedeutung der Weimarer Republik nicht nur für die politische Geschichte Deutschlands, sondern auch für die deutschsprachige Kultur und Literatur im 20. Jahrhundert dürfte kaum zu überschätzen sein. Weimar – das meint eben nicht mehr nur den Ort der Verständigung im Sinne der humanitären Aufklärung; vielmehr ist er auch das Symbol einer innovativ und soziologisch breit wirkenden Massen- und Medienkultur wie auch einer folgenreichen Ära der deutschen Kulturgeschichte, die bis heute unser Kultur- und Kunstverständnis prägt. Weimar war ein Experiment, dessen gesellschaftliche und kulturelle Standards nach wie vor normbildend sind.
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