Titelzitat aus: Carlo Mierendorff, Hätte ich das Kino! (Berlin 1920)
Kino als Massenspektakel, Dokumentar- und Amateurfilm, bürgerliches Stadttheater, Gründung von Volksbühnen, Kabarett, traditionelles Laientheater. In der Weimarer Republik gab es all das nebeneinander. Auch in anderen Kultursparten. In Stadt und Land. Auch quer zu den Milieus. Identifikationsangebote zwischen Tradition, deren Umdeutung und Neuinterpretation standen im Kontext lokaler Konjunkturen und Krisen. Politisch suchte man nach dem Verbindenden. Dafür gab es demokratische und völkische Deutungen. Nach Wahl und Machtübertragung an die NSDAP folgte 1933 die Diktatur. Bei einem Blick auf die Zeit zwischen 1919 und 1939 stellt sich daher die Frage nach Kontinuität und Wandel, Ähnlichkeit und Differenz. Die Tagung untersucht das anhand von Beispielen aus der Region Rheinhessen.
Datum und Ort:
Freitag und Samstag, 20. und 21. Oktober 2023, Gedenkstätte KZ Osthofen. Der genaue Ablauf mit Uhrzeiten kann weiter unten eingesehen werden.
Anmeldung:
Wir bitten um vorherige Anmeldung. Bitte senden Sie hierzu eine Email an info@projektosthofen-gedenkstaette.de oder melden Sie sich telefonisch unter 06242-910825. Es ist auch möglich, nur Teile der Tagung zu besuchen.
Veranstalter:
Förderverein Projekt Osthofen e. V.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den einzelnen Tagungsbeiträgen.
9.00-9.30 Uhr
Grußwort und thematische Einführung in das Tagungsthema
9.30-10.15 Uhr - Volker Gallé M. A.
Von der linksliberalen Volksbildungspolitik zur nationalsozialistischen Volkstumspolitik - Strukturen und Personen der hessischen Kulturpolitik zwischen den beiden Weltkriegen
10.15-11.00 Uhr - Prof. Dr. Gerold Bönnen
Friedrich Illert und die Wormser städtische Kulturpolitik zwischen Republik und Diktatur (ca. 1922 bis 1939)
11.30-12.15 Uhr - Prof. Ullrich Hellmann
Die Mainzer Kunst- und Gewerbeschule (1918 bis 1933) - Modernisierungsperspektiven und deren Ende
12.15-13.00 Uhr - Prof. Dr. Wolfgang Dobras
Beobachtungen zur Mainzer Kunstszene der Weimarer und NS-Zeit - Ein Werkstattbericht
14.00-14.45 Uhr - Henri Bick M. A.
Das katholische Milieu in Nackenheim und der Nationalsozialismus
14.45-15.30 Uhr - Maylin Amann M. Ed.
Die katholische Kirche und die Fastnacht in Mainz - Von der „Zerstörung der Unschuld“ zur „wahren Freude“
16.00-16.45 Uhr - Charlotte Hennen B. A., Jasmina Kreher, Til Kunzer, Gwendolin Bertram, Rebecca Ehlert, Franziska Kaiser B. Ed.
„Ausgehen“ in Mainz zwischen 1927 und 1935
16.45-17.30 Uhr - Antonia Schlotter M. A., Dr. Gunter Mahlerwein
„Auf ins Lichtspielhaus“ - Kinobetrieb und Besuchspraxis auf dem Land im Übergang von der Weimarer Republik zur NS-Zeit
18.00 Uhr - Prof. Dr. Sabina Becker (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Experiment Weimar - Gesellschaft, Kultur und Literatur 1918-1933
09.30-10.15 Uhr - Philipp Lukas M. A.
Abweichende und oppositionelle Jugendkultur in Rheinhessen in den 1920er und 1930er Jahren
10.15-11.00 Uhr - Franziska Kaiser B. Ed.
„Freude machen wollen“ - Mainzer Sportvereinskultur in den 1920er- und 1930er-Jahren
11.30-12.15 Uhr - Dr. Andreas Linsenmann
Das Mainzer Konservatorium zwischen Weimarer Republik und „Drittem Reich“
12.15-13.00 Uhr - Philipp Knauf B. A.
Szenenwechsel - Das rheinhessische Laientheater in der politischen Umbruchszeit am Anfang der 1930er Jahre
14.00-14.45 Uhr - Dr. Burkard Keilmann
„Die gefallenen Kameraden, unser leuchtendes Vorbild“. Erinnerung an die Vergangenheit - ein Weg in die Zukunft?
14.45-15.30 Uhr - Henrik Drechsler M. A.
„Und wenn nicht jetzt, wann denn?" - Das erste Jahr der NS-Diktatur aus der Perspektive jüdischer Zeitungen in Rheinhessen
16.00-16.45 Uhr - Dr. Rainer Karneth
„Sich auf deutsche Art zu freuen …“ - Deutsche Abende im Rheinhessen der Weimarer Zeit
16.45-17.30 Uhr - Christian Müller M. A.
Erntedank unter dem Hakenkreuz - Das Erntedankfest in Heidesheim (1933-1938)
17.30 Uhr
Tagungsresümee
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