Am 27. und 28. November 2021 waren die Osthofener Jugendguides auf Einladung des Gedenkstättenverbunds Gäu Neckar Alb e.V. zu Gast in Tübingen. 

Beide Jugendguide-Initiativen stehen schon seit längerem in Kontakt. Nachdem die Tübinger*innen die Gedenkstätte KZ Osthofen bereits besucht haben, war es den Osthofener*innen nun eine große Freude, diesen Besuch zu erwiedern. Obgleich coronabedingt geschrumpft, war der Besuch für die Osthofener Delegation äußerst spannend. Der Austausch mit den Tübinger Kolleg*innen erwies sich als sehr produktiv.

Auf dem Programm stand zunächst am Samstagmittag ein Stadtrundgang auf dem Tübinger Geschichtspfad. Dieser macht im ganzen Stadtgebiet auf Orte und Personen aufmerksam, die Tübingen im Nationalsozialismus beeinflussten und prägten. So gedenkt er etwa der zerstörten Synagoge in der Gartenstraße, ehemals in jüdischem Besitz befindlichen Geschäften in der Altstadt und der Rolle einflussreicher Universitätsprofessoren in der Etablierung der Rassenideologie der Nationalsozialisten.

Im Anschluss fuhren Osthofener*innen und Tübinger*innen nach Hailfingen-Tailfingen, um die dortige KZ-Gedenkstätte zu besuchen. In Hailfingen-Tailfingen gab es während des Zweiten Weltkrieges einen Flugplatz der deutschen Luftwaffe, zu dessen Instandhaltung Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter*innen gezwungen wurden. Zwischen November 1944 und Februar 1945 bestand ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof. Auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes wurde erst 1985 eine erste Gedenktafel  errichtet, welche geschändet wurde. Seit 2010 besteht vor Ort ein Mahnmal mit Lehrpfad, ergänzt durch eine Ausstellung im alten Tailfinger Rathaus.

Witterungsbedingt fand dort der Hauptteil der Begegnung statt. Neugierig tauschten sich die Delegationen über Arbeitsweise, Motivation, laufende und vergangene Projekte aus. Mit einem gemeinsamen Abendessen und der Zusage, in Kontakt zu bleiben, endete das offizielle Programm am Samstagabend. 

Am Sonntag, den 28.11., legte die Osthofener Delegation auf dem Rückweg einen Zwischenstopp in Stuttgart ein. Dort besuchte sie sowohl die Ausstellung "Attentat.Stauffenberg" im Haus der Geschichte Baden-Württembergs, die sich vor allem mit dem politischen und diskursiven Umgang mit der Figur Stauffenberg beschäfigt und zum diskutieren einlädt; als auch den Geschichtsort "Hotel Silber", in dem sich eine Ausstellung mit der Rolle der Stuttgarter Polizeit im Nationalsozialismus beschäftigt. Auch diese Ausstellung lädt zum Nachdenken und Reflektieren ein. Nach einer Stärkung in der Stuttgarter Innenstadt trat die Osthofener Delegation schließlich den Rückweg an.

Du hast Interesse, dich beim Förderverein Projekt Osthofen e.V. zu engagieren und möchtest Teil der Jugendguides Osthofen werden? Wir freuen uns auf Deine Nachricht an info@projektosthofen-gedenkstaette.de oder Deinen Anruf unter 06242-910825.