Lesung "Meine Lehrerin Dora Lux"


Lesung von Hilde Schramm

 

Hilde Schramm, Preisträgerin des Moses-Mendelssohn-Preises der Stadt Berlin und Mitbegründerin der Stiftung "Zurückgeben".
Foto: HR/Ruth Temur (S2)

Dr. Dora Lux war bereits eine alte Frau, als sie nach dem Krieg an einem Heidelberger Mädchengymnasium unterrichtete. „Sie entsprach nicht dem Bild einer flotten, jungen Lehrerin“, erinnert sich ihre ehemalige Schülerin Hilde Schramm. „Sie sprach leise, war distanziert, konnte aber faszinierende Linien in die Vergangenheit ziehen.“
Fünfzig Jahre später begann Hilde Schramm, das Leben ihrer Lehrerin zu erforschen – und fand Erstaunliches: Dr. Dora Lux war eine der ersten Frauen, die im Kaiserreich studiert hatten. Sie war Lehrerin geworden und hatte – obwohl die zölibatäre Tradition des Berufs zu dieser Zeit noch wirksam war - schon in der Wei-marer Republik Beruf und Familie verbunden: Dora Lux hatte Mann und Kinder. Gleich 1933 erhielt sie als Jüdin Berufsverbot und veröffentlichte dennoch regimekritische Artikel in einer kleinen Zeitschrift. Später schlug sie einen außergewöhnlichen Weg ein: Sie weigerte sich, 1938 als Jüdin registriert zu werden und den Zwangsvornamen Sara zu führen.
Hilde Schramm, 1936 geboren, ist Soziologin und habilitierte Erziehungswissenschaftlerin. Sie arbeitete als Dozentin in der Lehrerfortbildung an der Freien Universität Berlin. Für die Alternative Liste war sie Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und 1989/ 90 dessen Vizepräsidentin. In zahlreichen Projekten setzt sie sich für die Opfer des Nationalsozialismus ein, u. a. für ehemalige sowjetische Kriegsgefangene.  Hilde Schramm ist zudem Mitbegründerin der „Stiftung Zurückgeben“, die jüdische Frauen in Kunst und Wissenschaft fördert. 2004 erhielt sie den Moses-Mendelsohn-Preis für ihr Lebenswerk.

 

Eine Begleitveranstaltung der Ausstellung "Legalisierter Raub - Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und Rheinhessen 1933-1945"

 

Termin, Zeit: 
Donnerstag, 27. März 2014, 20.00 Uhr

Ort:
Rotes Haus (Gemeindehaus der Evangelischen Friedrichsgemeinde), Römerstraße 76, Worms

Zielgruppe:
Alle Interessierten

Veranstalter:
Evangelisches Dekanat Worms-Wonnegau, Ökumene/Pfr. Dr. Erika Mohri, Evangelische Stadtkirchen- arbeit Worms/Pfr. Dr. Achim Müller,
Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V./Rhein-Main

Info und Anmeldung:
Evangelische Stadtkirchenarbeit Worms, Tel.: 06241-23978 und -2058084,
Mail: achim.mueller@magnusgemeinde.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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