Homosexuelle Häftlinge in frühen Konzentrationslagern


Vortrag von Albert Knoll, KZ-Gedenkstätte Dachau

 

Die Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Personen, deren sexuelle Orientierung auf das gleiche Geschlecht zielte, hatte eine lange Tradition. Seit Gründung des Deutschen Reiches 1872 galt dieses Verbot ausschließlich für Männer. Bereits vor der Verschärfung des § 175 im Jahr 1935 wurden homosexuelle Männer per Schutzhaftbefehl in Konzentrationslagern inhaftiert oft mit intersektionalem Hintergrund. Reichsweit begannen flächendeckende Razzien ab Herbst 1934. Bis 1938 stieg die Zahl der Verurteilungen auf über 8500 pro Jahr. Weniger als die Hälfte der Rosa-Winkel-Häftlinge überlebte die Konzentrationslager.

Die sogenannte Unzucht zwischen Männern blieb bis 1969 unverändert im Strafgesetzbuch und führte zu tausenden weiteren Verfahren gegen Homosexuelle. Sie blieben von Entschädigung ausgeschlossen. Erst im Jahr 2002 beschloss der Bundestag die symbolische Rehabilitierung der homosexuellen NS-Verfolgten.

Albert Knoll fokussiert den nahtlosen Übergang der Verfolgung von der Weimarer Republik in die frühe NS-Zeit und zeigt Strukturen und Entwicklung der Repression sowie Einzelschicksale auf.


Der Vortrag ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung "Auftakt des Terrors - Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus".

 

Datum und Ort:

Donnerstag, 23.03.2023, 18.30 Uhr, Gedenkstätte KZ Osthofen

Anmeldung:

Wir bitten um vorherige Anmeldung. Bitte senden Sie hierzu eine Email an info@ns-dokuzentrum-rlp.de oder melden Sie sich telefonisch unter 06242-910810.

Veranstaltende:

Landeszentrale für politische Bildung und Förderverein Projekt Osthofen e. V.

 

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