Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund der republikanischen Kriegsteilnehmer e.V. wird nach den schweren politischen Unruhen des Jahres 1923 als parteiübergreifende Organisation zum Schutz der Weimarer Republik gegründet. Anders als der Wehrverband Stahlhelm oder der Rote Frontkämpferbund engagieren sich seine Mitglieder nicht gegen sondern für die noch junge deutsche Demokratie. Der Verband will eine demokratische und republikanische Staatsgesinnung in der Bevölkerung verankern. Erklärtes Ziel ist die Festigung der Republik und die Achtung der Verfassung. Schnell entwickelt sich das Reichsbanner zu einer Massenorganisation mit bis zu drei Millionen Mitgliedern.
Nach dem Wahlerfolg der Nationalsozialisten 1930 verstärkt das Reichsbanner seinen Einsatz gegen die nationalsozialistische Gewalt und schließt sich Ende 1931 mit Gewerkschaften, SPD und Arbeitersportorganisationen zur Eisernen Front zusammen. Doch mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 ist die Niederlage der Republikaner besiegelt. Das Reichsbanner wird verboten, seine Aktivisten werden verfolgt, inhaftiert und ins Exil getrieben.
Die Ausstellung dokumentiert mit ausdrucksstarken Fotos und Dokumenten den umfassenden Einsatz des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold für die demokratische Republik von Weimar. Sie macht deutlich, dass von einer „Republik ohne Republikaner“ nicht gesprochen werden kann. Sie wird dabei mit regionalen Beispielen aus dem heutigen Rheinland-Pfalz durch die Gedenkstätte KZ Osthofen ergänzt.
Die Ausstellung kann ab dem 06. Mai 2022 bis zum 24. Juli 2022 zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte KZ Osthofen besichtigt werden und wird von der Gedenkstätte und dem Förderverein in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand veranstaltet.
Copyright © 2020