Buchvorstellung: Rheinhessische Wege in den Nationalsozialismus - Band Zwei


Von Christian Müller

Der Historiker Christian Müller stellt sein Buch "Die Novemberpogrome in rheinhessischen Landgemeinden" vor. Die Publikation ist als zweiter Band in der Reihe "Rheinhessische Wege in den Nationalsozialismus" erschienen. 

 

Cover
Grafik: Schäfer & Bonk

Der zweite Band der Reihe „Rheinhessische Wege in den Nationalsozialismus“ befasst sich eingehend mit der Vorgeschichte, dem Verlauf und den Nachwirkungen der Novemberpogrome 1938 in ausgewählten rheinhessischen Landgemeinden. Christian Müller beleuchtet die Geschehnisse im November 1938 in Ortschaften zwischen Bingen, Mainz, Oppenheim und Worms. Der Nationalsozialismus und dabei insbesondere die Novemberpogrome bedeuteten einen tiefen Einschnitt in die lange und vielfältige Geschichte des jüdischen Lebens in Rheinhessen.

Christian Müller
Foto: Christian Müller

Die jüdischen Gemeinden in Rheinhessen hatten sich bereits vor der nationalsozialistischen Machtübernahme in einem Spannungsfeld zwischen dörflicher Integration und antisemitischer Agitation befunden. Ab 1933 wurde die jüdische Bevölkerung sukzessive aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen, ein Prozess, der im Exzess der Novemberpogrome 1938 kulminierte. Eine besondere Rolle spielten dabei regionale Netzwerke, die in manchen Fällen als Katalysatoren der Zerstörung wirkten. Christian Müller arbeitet das Zusammenwirken wie auch die innerörtlichen Dynamiken der einzelnen nationalsozialistischen Ortsgruppen heraus und skizziert so eine Landkarte der Verbrechen.

Der Autor geht dabei historisch-vergleichend vor, um Gemeinsamkeiten, aber auch lokale Spezifika herauszuarbeiten. Äußerst detailliert zeichnet er die Ereignisse teils minutiös nach. Dabei unterzieht er das Quellenmaterial einer kritischen Würdigung. Er nimmt keineswegs die Täterperspektive ein, sondern hebt stets die Perspektive der Geschädigten und Verfolgten hervor. Christian Müller liefert eine strukturierte Analyse. So bietet „Die Novemberpogrome in rheinhessischen Landgemeinden“ neue Erkenntnisse an, die dabei helfen, die Verbrechen im November 1938 einzuordnen.

 

Datum und Ort:

Mittwoch, 11.05.2022, 18 Uhr, Gedenkstätte KZ Osthofen

Der Eintritt ist frei.

 

Information und Anmeldung:

Telefon (06242) 910825
info@projektosthofen-gedenkstaette.de

sowie 

Gedenkstätte KZ Osthofen
Telefon (06242-910810)
info@ns-dokuzentrum-rlp.de 

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