Vortrag von Dr. Katharina Stengel und Dr. Tillmann Krach
Nach dem Ende des „Dritten Reichs“ sollte die „Wiedergutmachung“ die Schäden, die unzählige Menschen durch die nationalsozialistische Verfolgung erlitten hatten, wenigstens teilweise ausgleichen. Der „arisierte“ oder geraubte Besitz sollte zurückerstattet werden. Die in ihrer Vielfalt kaum zu überblickenden Verluste und Leiden der Verfolgten sollten durch eine Entschädigung kompensiert werden. Für viele der Überlebenden war die „Wiedergutmachung“ eine notwendige Voraussetzung, um sich ein neues Leben aufbauen zu können. Aber sie war von Anfang an auch geprägt durch zahlreiche Unzulänglichkeiten und Ungerechtigkeiten. Dazu gehörten der enge Kreis derer, die überhaupt Entschädigungen erhielten, die großen Beweisschwierigkeiten der Verfolgten und die sich oft jahrelang hinziehenden Verfahren. Die Rückerstattung „feststellbaren Besitzes“, beispielsweise von Immobilien, kam auf Drängen der Alliierten zwar relativ rasch in Gang, war aber häufig mit großen Konflikten zwischen alten und neuen Eigentümern verbunden. Auch Finanzbeamte, die an der Enteignung der Juden beteiligt waren, waren als Fachleute dabei wieder gefragt. Wie sich die wirtschaftliche Ausplünderung, berufliche Existenzvernichtung und die gesetzlich geregelte "Wiedergutmachung" im Einzelfall darstellten, wird an konkreten Beispielen aus der Region verdeutlicht.
Dr. Tillmann Krach vom Forum Anwaltsgeschichte und Dr. Katharina Stengel, Historikerin und Kuratorin der Ausstellung "Legalisierter Raub", sprechen in ihrem Vortrag über ein unabgeschlossenes Kapitel der Nachkriegszeit.
Eine Begleitveranstaltung der Ausstellung "Legalisierter Raub - Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und Rheinhessen 1933-1945"
Termin, Zeit:
Mittwoch, 2. April 2014, 18.00 Uhr
Ort:
Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen
Zielgruppe:
Alle Interessierten
Veranstalter:
Fritz Bauer Institut, Forum Anwaltsgeschichte e.V.
Info und Anmeldung:
Gedenkstätte KZ Osthofen, Tel. 06242-910810, E-Mail: info@ns-dokuzentrum-rlp.de
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