Szenische Lesung: "...weil wegen der zu erwartenden Folgen niemand die Courage dazu hatte."


Gedenkveranstaltung für die Opfer des Novemberpogroms 1938 auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz

Am Montag, den 10. November 2025 um 18.00 Uhr laden die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, das Gymnasium Nackenheim, das Gymnasium am Römerkastell Alzey und der Förderverein Projekt Osthofen e.V. zur szenischen Lesung "...weil wegen der zu erwartenden Folgen niemand die Courage dazu hatte." - Die Novemberpogrome im heutigen Rheinland-Pfalz in die Gedenkstätte KZ Osthofen ein. Die Veranstaltung findet zum Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome 1938 auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz statt.

In der szenischen Lesung setzen sich Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Nackenheim unter der Leitung von Katharina Buchholz mit Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Novemberpogrome 1938 auseinander, indem sie historischen Quellen ihre Stimmen verleihen. In der Vorbereitung erfolgte hierzu eine intensive Beschäftigung mit ausgewählten Biografien der in der NS-Diktatur ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten Personen sowie deren Familien. Ergänzt wird die Lesung durch historische und biografische Einordnungen, basierend auf einer aktuellen Studie zu den Toten des Pogroms 1938 auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland, die im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz durch Carolin Manns erarbeitet wurde. 

Den musikalischen Rahmen gestalten Helene Pfaff und Fabian Denhoff, eine Schülerin und eine Lehrkraft des Gymnasiums am Römerkastell Alzey. Sie haben Stücke ausgewählt, die die Perspektive der Opfer sichtbar machen. „Dona Dona“ ist ein durch die Fassungen von Joan Baez und Donovan weltweit berühmt gewordenes Stück, das im jiddischen Originaltext „Dos Kelbl“ heißt und den Transport inhaftierter Menschen in Konzentrationslager tiermetaphorisch verarbeitet. Zwei weitere Stücke stammen von Ilse Weber, einer jüdischen Autorin und Komponistin, die im KZ Auschwitz ermordet wurde. „Ich wandre durch Theresienstadt“ wie auch „Wiegala Wiegala“ hat sie im KZ Therezin verfasst, um den Menschen, insbesondere aber den Kindern, Trost zu spenden.

Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit an einer Kurzführung durch die Ausstellung Die Toten des Pogroms 1938 – Rheinland-Pfalz und Saarland teilzunehmen und mit der Kuratorin Carolin Manns ins Gespräch zu kommen.

Vor den Augen zahlreicher Zuschauender werden die Möbel jüdischer Einwohner auf der Straße verbrannt, Ockenheim 10.11.1938
Copyright: Pfarrarchiv Ockenheim; Gestaltung: Eichfelder Artworks

Veranstaltende
Landeszentrale für politische Bildung RLP in Koopertation mit dem Gymnasium Nackeheim, dem Gymnasium am Römerkastell Alzey und dem Förderverein Projekt Osthofen e.V.

Datum und Uhrzeit
Montag, der 10. November 2025 um 18.00 Uhr

Anmeldung
Um eine Anmeldung unter der Mail info@ns-dokuzentrum-rlp.de oder der T.: 06242-910810 wird gebeten.

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