Lehrkräftefortbildung: "Die Novemberpogrome 1938 in Rheinland-Pfalz"


"Biografische Zugänge und neue Forschungsperspektiven"

Am Mittwoch, den 29.Oktober 2025 von 09.30 Uhr bis 13.30 Uhr findet in der Gedenkstätte KZ Osthofen die Lehrkräfte- und Multiplikator*innenfortbildung "Die Novemberpogrome 1938 in Rheinland-Pfalz" statt.

Die Novemberpogrome von 1938 werden in der öffentlichen Erinnerung wie auch in der schulischen Vermittlung meist mit Bildern zerstörter Synagogen, verwüsteter Geschäfte und zerbrochener Schaufensterscheiben verbunden. Die gezielte Gewalt gegen die als jüdisch verfolgten Personen hingegen geriet über Jahrzehnte weitgehend aus dem Blick. Die fortwährende Weitergabe ungenauer oder falscher Opferzahlen führte zu einem verzerrten Bild der Ereignisse und trug letztlich zu ihrer Bagatellisierung bei.

Eine umfassende Studie der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz hat daher erstmals systematisch untersucht: Wie viele Menschen kamen infolge der Novemberpogrome tatsächlich ums Leben? Und welche Schicksale verbergen sich hinter diesen Namen? Das daraus hervorgegangene Gedenkbuch „Die Toten des Pogroms 1938 auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland“ sowie die begleitende Ausstellung bilden die Grundlage dieser Fortbildung.

Neben einer Einführung in die Forschungsergebnisse steht der biografische Ansatz im Mittelpunkt: Persönliche Lebensgeschichten eröffnen neue Perspektiven und verdeutlichen die lokale Dimension der Ereignisse an verschiedenen Orten in Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus werden methodische Möglichkeiten diskutiert, wie Schülerinnen und Schüler selbst forschend tätig werden können – etwa durch die Arbeit mit Biografien, Quellen oder Anschauungsmaterialien zur historischen Spurensuche.

Die Fortbildung zeigt Wege auf, wie konkrete Lebensgeschichten Schülerinnen und Schüler zu einem forschenden und kritischen Umgang mit der Geschichte der Novemberpogrome anregen können. Über allem steht die Frage, wie sich stereotype Narrative überwinden und differenzierte Zugänge zur Geschichte eröffnen lassen.

Die Themen:

  • Einführung in neue Forschungsergebnisse
  • Arbeiten mit dem biografischen Ansatz
  • Verdeutlichung der lokalen Dimension der Ereignisse
  • Methodische Möglichkeiten für eigene Forschungen der Schülerinnen und Schüler

Die Veranstaltung ist Teil der Ausstellung „Die Toten des Pogroms 1938 - Rheinland-Pfalz und Saarland“, welche vom 29. Oktober bis 18. Dezember 2025 in der Gedenkstätte KZ Osthofen gezeigt wird.
Referentin ist Dipl.-Pädagogin Carolin Manns vom Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrum in Laufersweiler, die im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz die Recherchen zum Gedenkbuch „Die Toten des Pogroms 1938 auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland“ durchführte.

Die Ausstellung wird am 29.10.2025 um 18 Uhr in der Gedenkstätte KZ Osthofen offiziell eröffnet.
Die Fortbildung wird als dem dienstlichen Interesse dienend anerkannt und ist für alle Schularten geeignet!

Erforderliche Anmeldung bis zum 22. Oktober 2025 und weitere Informationen unter info@ns-dokuzentrum-rlp.de / 06242-910810.

 

 

Titelbild des Flyers "Die Toten des Pogroms 1938"
Gestaltung: Eichfelder Artworks

Veranstalter
Gedenkstätte KZ Osthofen, Landeszentrale für politische Bildung RLP in Kooperation mit dem Förderverein Projekt Osthofen e.V.

Datum und Anmeldung
Mittwoch, der 29. Oktober 2025 von 09.30 Uhr bis 13.30 Uhr.
Eine Anmeldung unter der E-Mail info@ns-dokuzentrum-rlp.de oder der Telefonummer 06242-910810 ist erforderlich.

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