Fachtag Rechte Klima- und Umweltdiskurse


Die steigende Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz in der gesellschaftlichen und politischen Debatte wird zunehmend auch von rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräften aufgegriffen. Der Fachtag möchte Multiplikator*innen aus dem Bereich der Jugendarbeit und weitere Bildungsakteure*innen die Möglichkeit geben, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

Datum und Ort:

10.06.2021, 09:30 Uhr - 16:00 Uhr. Die Veranstaltung findet digital per Zoom statt.


Dr. Nils Franke: Rechte Ökologie“? Wie Rechtsextremist*innen versuchen, in Natur- und Umweltschutz vorzustoßen.

 

Was haben die Begriffe Heimat, Natur und Kulturlandschaft mit den rechtsradikalen Forderungen von „Umweltschutz gleich Heimatschutz“ zu tun? Was geschieht, wenn die Diskussion um nichteinheimische Pflanzen, „Artenreinheit“ und „gesunde Landschaft“ rassistische Bezüge weckt? Welche Strategien der rechtsextremistischen Szene stecken hinter der Instrumentalisierung von Themen des Umwelt- und Naturschutzes und welche Auswirkungen hat dies für den Naturschutz und seine Akteur*innen? Wo finden beide soziale Bewegungen Schnittmengen in ihrer Geschichte?

 

„Rechte Ökologie“ scheint auf den ersten Blick ein Randthema im Rechtsextremismus zu sein. Tatsächlich ist das völkische Naturverständnis eine der wichtigsten Grundlagen seiner Ideologie. Der Vortrag klärt Zusammenhänge, Hintergründe und Denkfiguren. Darüberhinaus geht er darauf ein, wie Rechtsextremismus Jugendlichen in ihrer Lebensrealität heute begegnet und welche Implikationen für Tätige in der Jugendarbeit diese Erkenntnisse bereithalten.

 

PD Dr. Nils M. Franke lehrt am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig und leitet das Wissenschaftliche Büro Leipzig. Er ist einer der renommiertesten Umwelthistoriker in Deutschland und hat einen Schwerpunkt in der Prävention gegen Rechtextremismus.

PD Dr. Nils Franke
Foto: Nils Franke

Lisa Geffken: "Gutes Leben, aber nicht für alle“. Wachstumskritik von rechts.

 

Gemeinschaftsgärten, Repair-Cafés und Veganismus. Zur Zeit tummeln sich eine Vielzahl von Initiativen, die dem „Wachstumscredo“ unserer Zeit eine ressourcenschonende, entschleunigte Lebensweise entgegenstellen wollen. Diese werden gesellschaftlich als vornehmlich grün und links verortet. Doch nicht nur emanzipatorische Kräfte haben diesen wachstumskritischen Zugang für sich entdeckt. Ökologisches, nachhaltiges Wirtschaften und daran geknüpfte Globalisierungskritik sind auch innerhalb der Neuen Rechten en vogue. Dabei werden scheinbar emanzipatorische Elemente “national“ besetzt. Menschenfeindliche und antidemokratische Inhalte sind nicht immer sofort zu erkennen und können sich so unbemerkt in der Mitte der Gesellschaft verbreiten.

Wodurch werden diese menschenfeindlichen Ideen für Jugendliche attraktiv? Wer sind die Multiplikator*innen? Und: Wie können wir diesen rückwärtsgewandten Identifikationsangeboten ihre Attraktivität nehmen? Der Workshop will anhand des Phänomens „rechte Wachstumskritik“ pädagogische Fachkräfte für die ideologischen Verstrickungen von ökologischen Themen und rechtsextremen Denken sensibilisieren.

Lisa Geffken arbeitet bei der Amadeu Antonio Stiftung in der Fachstelle für Politische Bildung und Entschwörung und ist Expertin für rechte Wachstumskritik und Verschwörungsideologien.

 

 

Lisa Geffken
Foto: Lisa Geffken

Datum und Uhrzeit:

10.06.2021, 09:30 - 16:00 Uhr

 

Via Zoom.

Anmeldung unter:

Veranstaltungen  -  Fachbereich Kinder und Jugend Zentrum Bildung EKHN (ev-jugendarbeit-ekhn.de)

Veranstalter*innen:

Zentrum Bildung der EKHN - Fachbereich Kinder und Jugend
Förderverein Projekt Osthofen e.V.

Kontakt und Informationen:

Philipp Lukas
Telefon (06242) 910825
philipp.lukas@ns-dokuzentrum-rlp.de

 

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