Menschenrechte auf dem Rückzug


- auf dem Weg in eine neue Epoche der Unfreiheit ? Oder wird alles besser?

Vortrag von Urs M. Fiechtner

Die Zahl der offenen Diktaturen ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich kleiner geworden, die Zahl der autoritären Regime hinter scheinbar demokratischen Kulissen - auch „Demokraturen“ genannt - nimmt hingegen weiter zu. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der Regierungen, die von autoritären politischen oder religiösen Dogmen geleitet werden, um 30 % gestiegen. Von Jahr zu Jahr wird die Pressefreiheit in mehr und mehr Ländern der Welt eingeschränkt. Auch der Spielraum für die Organisationen der Zivilgesellschaft wird immer kleiner - in über 50 Ländern gibt es inzwischen sog. „Agentengesetze“ gegen humanitäre Hilfsorganisationen, Menschenrechtsgruppen oder Stiftungen. Sogar in einigen Ländern der Europäischen Union nehmen rechte Bewegungen und Menschenrechtsverletzungen zu.
Während bis in die 90er Jahre der Eindruck herrschte, dass sich in immer mehr Staaten ein immer besserer Schutz der Menschenrechte durchsetzen würde, scheint sich mit Beginn des neuen Jahrhunderts die Entwicklung umgedreht zu haben: immer neue Krisenherde, Kriege und instabile Staaten bedrohen die Menschenrechte und schränken die Handlungsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft ein. Ganz im Gegensatz zu diesem Eindruck zeigen jedoch nüchterne Statistiken, dass Hunger und Armut erfolgreich bekämpft werden konnten, dass weltweit das Bildungsniveau steigt und die Gewaltbereitschaft sinkt. Wo also stehen wir wirklich?


 URS M. FIECHTNER
*1955 in Bonn, aufgewachsen in Lateinamerika unter Militärs und späteren Putschisten, freiberuflicher Schriftsteller und Herausgeber, Dozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung, Menschenrechtsexperte von Amnesty International, lebt in der Nähe von Ulm.

Die Vortrag findet im Begleitprogramm des mobilen Lernlabors "Mensch, Du hast Recht(e)!", einer Ausstellung der Bildungsstätte Anne Frank, statt, das bzw. die vom 16. Oktober bis 16. Dezember 2018 in der Gedenkstätte KZ Osthofen zu sehen ist.

 

Termin
Donnerstag, 29. November 2018, 18.30 Uhr

Ort:
Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen

Kontakt und Anmeldung:
Gedenkstätte KZ Osthofen, Tel.: 06242-910810, E-Mail: info@ns-dokuzentrum-rlp.de

Veranstaltende:
Förderverein Projekt Osthofen e.V. und Landeszentrale für politische Bildung Rheinland Pfalz

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