Im Jahr seines 25-jährigen Bestehens 2011 hat der Förderverein die Osthofener Bürger*innen zu Wort kommen lassen: In einer Umfrage konnten sie zur Arbeit des Vereins Stellung nehmen und auch äußern, was sie sich in Zukunft vom Verein wünschen. Die Auswertung der Umfrage befindet sich in der Jubiläums-Broschüre und wird bei der -Feier am 16. Oktober 2011 vorgestellt.
Arbeit mit Jugendlichen
Neben seinen Aktivitäten im Bereich der Regionalgeschichtsforschung und der Kultur ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Fördervereins die Gedenkstättenpädagogik und die Arbeit mit Jugendlichen. Über die „alltägliche“ Arbeit der Führungen in der Gedenkstätte hinaus entstanden auch in diesem Bereich Projekte, vor allem zur regionalen Spurensuche:
Innerhalb einer Projektwoche der Klasse 12 des Oppenheimer Gymnasiums St. Katharinen entstand eine Videoproduktion über das ehemalige KZ, bei der erstmalig Teile der Video-Interviews mit ehemaligen Häftlingen verarbeitet wurden.
Schüler*innen des Humboldt-Gymnasiums in Viernheim hatten bei ihrem ersten Besuch elf Namen (ohne nähere spezifische Angaben) von Viernheimer Häftlingen im Archiv zum Anlass genommen, über diese Menschen aus Viernheim mehr in Erfahrung zu bringen. Bei ihren Recherchen in Viernheim wurden aus diesen Namen Menschen, die ein Gesicht bekamen und deren Leben Schritt für Schritt wiederentdeckt wurde. Besonders interessant für die Schüler*innen war die Begegnung mit den Leuten vor Ort während ihrer Recherchen. Diese haben weitere 33 Namen von Viernheimer Osthofen-Häftlingen zutage gefördert.
Im Jubiläumsjahr 2011 startete der Förderverein das Projekt „Schüler führen Schüler“: Eine Gruppe Jugendlicher hat sich in zwei Workshops mit der Geschichte des KZ Osthofen und der Gedenkstätte beschäftigt. Die Jugendlichen haben sich Schwerpunkte gesetzt und diese Themen ausgearbeitet, um sie bei einer Führung anderen Jugendlichen zu präsentieren: Wie waren die Bedingungen für die Häftlinge im Lager, wer waren sie überhaupt und warum kamen sie in das KZ Osthofen? Konnten Häftlinge fliehen und was ist dann mit ihnen passiert? Wie waren die Reaktionen der Bevölkerung und wie wurde das Lager in der Öffentlichkeit dargestellt? – All diese Themen werden sie bei ihrer ersten Führung „auf Augenhöhe“ ihren jugendlichen Besuchern präsentieren und näherbringen.
Der Förderverein Projekt Osthofen e.V. hat seinen festen Platz gefunden. Ohne ihn und das Engagement seiner Mitglieder wäre eine Gedenkstätte in Osthofen niemals möglich gewesen.
Presseartikel zur Jubiläumsfeier:
13.10.2011: Wormser Zeitung Förderverein
18.10.2011: Wormser Zeitung Förderverein
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