Die in Marburg an der Lahn geborene Elisabeth Fritz heiratete 1923 den aus dem rheinhessischen Undenheim stammenden Ludwig Schwamb. Die beiden verband -neben ihrer Liebe zueinander- auch ihre politische Einstellung. Sie waren in den 1920er Jahren der SPD beigetreten und bewegten sich auch nach der „Machtergreifung“ in sozialdemokratisch geprägten Kreisen.
Illegale Treffen mit weiteren Widerständlern (u.a. Wilhelm Leuschner, Julius Leber und Carlo Mierendorff) fanden in der Wohnung der Schwambs in Berlin statt. Dort wurden Pläne für ein ziviles Vertrauensleutenetzwerk im Zusammenhang mit dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 geschmiedet. Ludwig Schwamb sollte im Auftrage Wilhelm Leuschners als politischer Beauftragter im Wehrkreis XII (Wiesbaden), das heißt im Gebiet zwischen Kassel und Heidelberg, die oppositionellen Kräfte koordinieren. Elisabeth Schwamb war in die Widerstandstätigkeit ihres Mannes eingeweiht und hat diese unterstützt. Spätestens seit dem Frühjahr 1943 konnte die konspirative Arbeit im Bereich der späteren Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland durch Ludwig Schwamb unmittelbar von Frankfurt aus angeleitet werden, nachdem er schon lange Zeit für Leuschner reichsweit als Kurier gewirkt hatte. Das kinderlose Ehepaar Schwamb war damals nämlich in Berlin ausgebombt worden und daraufhin nach Frankfurt umgezogen. Das Vertrauensleutenetzwerk des „20. Juli 1944“ war im Rhein-Main-Gebiet besonders eng geknüpft.
Drei Tage nach dem missglückten Attentat auf Hitler werden Ludwig und Elisabeth Schwamb verhaftet. Nach kurzer Haft wird Elisabeth in die Freiheit entlassen, ihr Ehemann Ludwig wird jedoch am 23. Januar 1945 hingerichtet. Zahlreiche Briefe, die sich Ludwig und Elisabeth Schwamb während seiner Haftzeit schrieben, sind überliefert. Nach der Befreiung hat Elisabeth Schwamb in bewegenden Worten von der Widerstandstätigkeit Zeugnis abgelegt .
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, Erinnerungen und überlieferte Geschichten zum Thema einzubringen. Reger Austausch bei gemütlicher Kaffeerunde ist ausdrücklich gewünscht.
Das Erzählcafé beginnt um 16.00 Uhr. Ab 15.00 Uhr besteht die Möglichkeit an einer Führung zur Geschichte des Konzentrationslagers und der Gedenkstätte Osthofen teilzunehmen.
Bericht über das Erzählcafé 2014 von Ulrike Schäfer in der Wormser Zeitung
Termin, Zeit:
Freitag, 21. November 2014, ab 16.00 Uhr
Ort:
Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen
Zielgruppe:
Alle Interessierten
Veranstalter:
Förderverein Projekt Osthofen e.V.
Frauenbüro des Landkreises Alzey-Worms
Ansprechpartnerin:
Ramona Dehoff
Anmeldung:
info@projektosthofen-gedenkstaette.de oder telefonisch unter 06242-910825
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