Vortrag von Dr. Walter Rummel, Landesarchiv Speyer
Finanzamtsakten zur Enteignung der Juden vermitteln tiefe Einblicke in die bürokratischen Abläufe des „legalen“ Raubes. Sie zeigen vor allem das Fehlen jeglicher rechtsstaatlicher Grundlagen. So wird deutlich, dass zwischen dem klassischen Verwaltungshandeln und der Enteignung der Juden ein tiefer Abgrund bestand, der den zuständigen Beamten auch bewusst werden konnte. Umso wichtiger waren bürokratische Formen und Verfahren, welche dem staatlich angeordneten Raub zur Tarnung eine Scheinlegitimation verschafften. Die bürokratischen Abläufe suggerierten, dass sich alles in den gewohnten Formen von Recht und Gesetz vollzog, eine Position, die nach dem Krieg weithin von Beamten und Nutznießern zu ihrer Rechtfertigung vorgebracht wurde.
Eine Begleitveranstaltung der Ausstellung "Legalisierter Raub - Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen und Rheinhessen 1933-1945"
Termin, Zeit:
Dienstag, 4. Februar 2014, 18.00 Uhr
Ort:
Gedenkstätte KZ Osthofen, Ziegelhüttenweg 38, 67574 Osthofen
Zielgruppe:
Alle Interessierten
Veranstalter:
Landesarchiv Speyer
Info und Anmeldung:
Gedenkstätte KZ Osthofen, Tel. 06242-910810, E-Mail: info@ns-dokuzentrum-rlp.de
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